Theodoros von Kyrene (Philosoph)

Theodoros von Kyrene (altgriechisch Θεόδωρος Theódōros, latinisiert Theodorus; * vermutlich vor 335 v. Chr. in Kyrene; † vermutlich nach 270 v. Chr. in Kyrene) oder Theodoros Atheos („Theodoros der Gottlose“) war ein griechischer antiker Philosoph, der den Kyrenaikern zugerechnet wird.

Theodoros musste Kyrene verlassen und hielt sich zeitweilig in Athen auf. Dort wurde er beim Areopag angeklagt, weil er die Existenz der Volksgötter leugnete. Später stand Theodoros im Dienst Ptolemaios’ I. und kehrte im hohen Alter in seine Heimatstadt zurück.

Als Angehörigem der kyrenaischen Schule galt ihm die Lust als höchstes Gut, allerdings nicht die körperliche Lust, sondern die seelische. Gesellschaftliche Konventionen hielt Theodoros für unwichtig; so seien etwa Mord und Ehebruch nicht von Natur aus, sondern bloß durch das allgemeine Vorurteil verwerflich. Außerdem vertrat Theodoros die weltbürgerliche Ansicht, dass ein Weiser sich nicht fürs Vaterland opfern würde, da ihm die Welt das wirkliche Vaterland sei. Der Beiname „der Atheist“ scheint Theodoros zu Recht zugeschrieben worden zu sein. Nach Plutarch verneinte Theodoros die Existenz von Unvergänglichem; Cicero beschreibt ihn sogar als Verderber der Meinung der Griechen von den Göttern.


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